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2016 Veneto - Friaul


Trekking - Extrem

Von Trento in 4 Etappen nach Oberdrauburg (Ostirol)  

 25.6. - 28.6.2016

  366 km
6968 Hm

Im Team:
- Uwe (Santi)
- Anderl (Floyd)




25.06.2016
59,1 km - 1536 Hm
Trento - Lago Caldonazzo - Kaiserjägerstraße - Passo Vezzana - Asiago






Unsere diesjährige kleine Spazierfahrt führte uns von Trento nach Oberdrauburg in Osttirol. Es sollten atemberaubende und zugleich kraftraubende Tage werden. Die Protagonisten hier abgelichtet vor dem Bahnhof in Trento.


Erste giftige Ansteige auf dem Weg zum Lago Caldonazzo. Ein Gewitter nahte. 


Peng, und schon wurden wir zum Zuschauen verdammt


Danach fuhren wir unverdrossen weiter bis uns der nächste Schauer in Pergine einholte.


Wir suchten Schutz in der Werkshalle einer Glasbaufirma und wurden sogleich zu einem leckeren Kaffee eingeladen. Italiener sind nette Menschen!


Die Hinweisschilder zur berühmten Kaiserjägerstraße. Spätestens jetzt wurde es für uns richtig ernst. 


Das Schild gibt den Weg und die Steigungsgrade vor. Wir waren gefordert. 


Toller Blick auf den Lago Caldonazzo.














Bereits vor Jahrhunderten führte ein Saumpfad, damals „Menatorweg“ genannt, vom Valsugana zur Hochebene von Lavarone.

Die heutige Straße wurde 1911 als Kriegsstraße auf dem von österreichischen Kaiserjägern in den 1870er und 1880er Jahren angelegten Kaiserjägersteig gebaut, um Material zum Bau der Befestigungswerke im südlich der Straße liegenden Grenzgebiet zwischen Österreich-Ungarn und Italien, der späteren Italienfront, zu transportieren.

Noch in den 1960er Jahren war die Straße durch teils sehr enge Kehren schwierig zu befahren. Erst in jüngerer Zeit wurde die Straße dann durchgängig asphaltiert und mit Randsicherungen versehen.

Die Kaiserjägerstraße, Strada provinciale SP 133, führt von Caldonazzo (bzw. Levico Terme, jeweils auf etwa 500 m s.l.m.) auf den höchsten Punkt der Strecke in der Nähe des Piazzo Alto auf 1261 m s.l.m.. Etwa 200 Meter weiter, auf einer Höhe von 1248 m s.l.m., stößt die Straße dann beim Albergo Monte Rovere auf die Strada Statale SS 349.

Die durchgängig asphaltierte, teils nur einspurige Straße führt dabei über acht eng an den Berghang des Monte Pegolara gebaute Kehren, unter Felsüberhängen und durch zwei kurze, unbeleuchtete Tunnel. Im oberen Bereich der Kaiserjägerstraße liegt ein kleiner Parkplatz mit einem Aussichtspunkt, der einen Panoramablick über das Valsugana mit dem Lago di Caldonazzo und dem Lago di Levico bietet.[

Gut zwei Kilometer östlich des oberen Endpunktes befindet sich an der SS 349 der Passo di Vézzena (1417 m s.l.m.).






Die Steigungen hatten es ganz schön in sich. Am ersten Tourtag für uns gerade noch machbar.




Geschafft und glücklich am oberen Ende der Kaiserjägerstraße. 


Den Passo Vezzana nahmen wir im Anschluss dankend als leichte Entspannungsübung an. 


26.06.2016
111 km - 1460 Hm
Asiago - Voza - Valstagna - Lago del Corlo - Feltre - Sospirolo - Belluno





Stilleben in unserer Bleibe in Asiago. 



Der Wetterbericht machte uns Mut. Es war zwar noch etwas bedeckt, aber nie kalt.


Radfahren auf der Hochebene der sieben Gemeinden. Es gibt wahrlich schlechtere Strecken. Wir waren begeistert. 



Die Sieben Gemeinden (ital. Sette Comunizimbrisch Siben Komoin, Siben Kaméün) sind beziehungsweise waren eine deutsche Sprachinsel der Zimbern. Geographisch spricht man auch von der nach dem Hauptort Asiago benannten Hochebene l'Altopiano di Asiago (zimbrisch: Hoga Ebene bon Siben Komoine). Sie liegt im Altovicentino, also in der oberitalienischen Provinz Vicenza der Region Venetien, nördlich von Vicenza beziehungsweise westlich von Bassano del Grappa auf etwa 700 bis 1200 Metern Höhe. Heute werden acht Gemeinden dem Gebiet zugesprochen.


Die Strecke durch die wahnsinnige Schlucht nach Valstagna gehörte mit ihren 20 Kehren zweifelslos zu den spektakulärsten Teilstücken unserer Radreise. 















So mancher Rennradler gab hier richtig Gas. Wir fuhren hingegen als Genießer diese Traumabfahrt.








Der hübsche Ort Valstagna im Valsugana.




Rennradtruppen begegneten uns am heutigen Tage ohne Ende. Ein schönes Bild!




Hängebrücke bei Cismon del Grappa. 


Auf der verlassenen und dem Verfall preisgegebenen Straße hinauf zum Lago del Corlo.









Hängebrücke über den Lago del Corlo.


Wir waren bester Stimmung es bis hierhin geschafft zu haben. 


Gesehen in Sospirolo zwischen Feltre und Belluno gelegen. 




Dolomitenpanorama zum Abschluss des heutigen Radtages. 


27.06.2016
93,2 km - 2088 Hm
Belluno - Longarone - Pieve di Cadore - Lozzo di Cadore - Sella di Razzo - Sauris di Sotto





Unser Hotel vor den Türen der Altstadt Bellunos. Wir aßen am Vorabend sehr gut, Deutschland gewann imAchtelfinale der Europameisterschaft und wir sahen uns mehr als 2000 Hm gegenüber. Es sollte eine unvergleichlich tolle Fahrt werden. 


Uwe mit dem heutigen Höhenprofil. Ob wir die schwere Etappe tatsächlich meistern konnten? Wir waren im Vorfeld guter Dinge.


Auf dem gut ausgebauten Radweg der Radstrecke München - Venezia. 


Eine rote Ampel? Wir hatten schon lange kein Auto mehr gesehen. Was sollte das?


Der alte Ortskern von Ospitale. Seit es die Autobahn gibt ist der Ort von der restlichen Welt vergessen. Nur wir verirrten uns in diese eindrucksvolle Gegend. 


Kampf am Berg!







Eine schöne Bäckerei in Sottocastrelle nahe Pieve di Cadore. 




Panorama von Pieve di Cadore aus gesehen. Eindrucksvoll !


Uwe nicht nur im Kampf mit den Höhenmetern, sondern auch mit der Problematik - Wie befreit man einen Lutscher aus seiner Verpackung? Ebenfalls unglaublich eindrucksvoll!


Die Gebete halfen. Die Strecke nach Sauris di Sotto war nicht wegen übermäßigen Schneeaufkommens gesperrt. Wir durften weiter radeln. 


Obstalat in Riegelform? Wenn's denn hilft?!




Eben noch einträchtig beieinander zündete Uwe ganz kurz den Turbo - und weg war er. 




Die Straßenführung hinauf zur Sella Ciampigotto bot alles, was das Herz eines Radfahrers höher schlagen lässt. Irrwitziger kann keine Straßenführung mehr sein. Die Straße als Kunstwerk!






Geschafft an der ersten Anhöhe, die Strecke hielt aber noch weitere highlights für uns bereit. 




Wir als Meister unseres Fachs. 






Nach einer atemberaubenden Abfahrt mit teilweise über 18 % Gefälle nahm uns Luca in seinem urigen Domizil in Sauris di Sotto herzlich in Empfang. Er hatte sogar vergessen, dass gerade die italiensiche Nationalmannschaft ihr wichtiges Spiel bestritt. 


Auf Anraten unseres Gastgebers gingen wir im benachbarten Restaurant gut essen. Die Potionen waren für unseren Hunger nicht ganz ausgelegt. Wir bestellten gleich 2 Gerichte, damit wir nicht hungrig zu Bett gehen mussten. 





Der einstige Kuhstall wurde von Luca und seinem Vater zu einem Schmuckstück für Gäste umgebaut 


Innen wie außen alles vom Feinsten und stilecht. 


Euro 2016 - England gegen Island 1:2. Wir staunten nicht schlecht über die Wikinger. 


28.06.2016
103 km - 1884 Hm
Sauris di Sotto - Passo Pura - Ampezzo - Tolmezzo - Paluzza - Plöckenpass - Oberdrauburg





Blick vom Balkon bei herrlichem Wetter auf den See unterhalb von Sauris di Sotto.





Ist das nicht ein super Frühstückraum?! Wir konnten es nicht fassen. 


Gefrühstückt haben wir dennoch auf der nicht minder schönen Sonnenterrasse.





Luca und Uwe. Uns sollte das Lachen aber noch vergehen.





Luca teilte uns mit, dass die Straße hinunter nach Ampezzo wegen Bauarbeiten gesperrt sei. Wir müssten über den Passo Pura fahren. Das sind nur 5 km und 400 Hm. Wir waren geschockt, hatten wir doch ohnehin schon Zeitdruck, da unser Zug bestimmt auch ohne uns gen München fahren würde. 




Durch einen Tunnel fahrend nahmen wir den "Pura" in Angriff. 


Der Pass entpuppte sich als Leckerbissen für jeden Pässefahrer. Genießen konnten wir die Eindrücke wegen des Zeitdrucks jedoch nicht so ganz. Knapp 1900 Hm mussten bewältigt werden. 




Ein Blick hinunter auf Ampezzo. Gigantisch war die anschließende Abfahrt ohnehin. 


Nein, kein Doping für die Haare sondern für die fehlende Luft. Ob Uwe's Medikament wohl auf der Anti-Dopingliste steht?.



Gib ihm "Sauris". Von dort aus starteten wir und erklommen nun den Plöckenpass. Wir lagen aussichtsreich in der Zeit. 




Helden am Pass. Die Hochrechnungen ergaben, dass wir Unglaubliches bis dorthin geleistet hatten. Für die letzten gut 250 Hm hatten wir noch knapp über 2 Stunden Zeit. Das sollte doch reichen. 


Ziel, Satz und Sieg. Wir hatten es geschafft. Eine spektakuläre Radreise war hier beendet und Geschichte. Über Spittal, Satzburg und München erreichten wir Geltendorf gegen 23.00 Uhr. Die gewonnenen Eindrücke kann uns nun keiner mehr nehmen. Wir sagen der Bergwelt der südlichen Dolomiten Danke für 4 tolle Tage und würden gerne noch einmal wiederkommen. 


Trikot im multifunktionalen Einsatz.